Oberbürgermeister Partsch lehnt fahrscheinlosen Nahverkehr im Stadtkern von Darmstadt ab, meldet das Darmstädter Echo. Aber auch davon abgesehen äußern weder Jochen Partsch noch der Geschäftsführer der Heag-Mobilo, Matthias Kalbfuss, irgendeine Idee, wie Darmstädter Bürgern mit preiswerterem Nahverkehr ein Beitrag zur Klimawende ermöglicht werden wird. An dem sinnvollen Darmstädter Sozialticket haben sie nicht festgehalten und es gibt von ihrer Seite keine Initiative zu einem hessenweiten Angebot. Das liegt nicht am RMV. Der sieht im neuen Seniorenticket einen vollen Erfolg, berichtet die FR. Seit November haben 40000 Hessinnen und Hessen die 365.- Euro Jahreskarte für Senioren gelöst. Viele ältere Menschen können guten Gewissens ihr Auto stehen lasse. Und der RMV erzielt in kürzester Zeit einen Umsatz von über 14 Millionen Euro. Schülerticket und Jobticket, die studentischen Semestertickets – na geht doch! Mehr ist möglich, wäre da nicht Schwarz-Grün. Im Koalitionsvertrag hat die Landesregierung ein Bürgerticket vereinbart und der RMV würde seinen erfolgreichen Spezial-Tickets laut seinem Geschäftsführer Knut Ringat gerne weitere Angebote folgen lassen. Das erfordert aber langfristige Unterstützung durch die öffentliche Hand, sagt er. Die wird in Hessen und in Darmstadt von CDU und Grünen gestellt. Die Verkehrswende durch langfristig preiswerteren Personennahverkehr spürbar und nachhaltig in Gang zu bringen steht öffentlichkeitswirksam in Wahlkampfbroschüren. Auf der Tagesordnung der Landesregierung und der Darmstädter Rathauskoalition findet sich dazu nichts.
Die Piraten fahrscheinlosen Nahverkehrs als sozial- und umweltpolitisch wichtiges Ziel im Bundestagswahlkampf 2013 in Deutschland bekannt gemacht. Es ist gut, dass auch andere Parteien unsere Ziele aufgreifen. Es sind zaghafte Schritte, aber der Weg zu einem Ziel der Piraten ist eingeschlagen. Die Schwarz-Grünen Koalition in Hessen wird weitere Schritte nur folgen lassen, wenn wir deutlich machen, dass wir fahrscheinlosen Nahverkehr für uns alle wollen.
Kommentare
Bürgerfreundliche Fahrkartenlösungen
Das umjubelte neue Jahresticket für Senioren bietet allen ab 65 eine gute Lösung. Nach den drastischen Umstellungen des Busverkehrs im Odenwaldkreis stellen viele interessierte Senior*innen nun fest, dass es mit dem Angebot nicht so doll ausschaut. Die App stellt einige vor zusätzliche technische Hürden, wobei dies nicht nur auf die Gruppe der Senioren begrenzt bleibt. Ein längst überfälliges Konzept eines Sozialtickets für Bezieher von Arbeitslosenhilfe, Erwerbsminderungsrente und Grundsicherungsleistungen fehlt vollkommen und ist anscheinend auch nicht vorgesehen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.